Aktuelle Nachrichten

VfL Tegel 1891 e.V.


Offener Brief vom BSB Reinickendorf

Offener Brief

 Zählgemeinschaftsvereinbarung von SPD-Bündnis 90/Die Grünen-FDP legt die Axt an die gemeinnützigen Sportvereine an!

 Sehr geehrte Damen und Herren,

mit erheblichem Befremden haben wir die Passagen der Zählgemeinschaftsvereinbarung zum Thema Sport zur Kenntnis genommen. Wenn der Sport von Ihnen zwar als wesentlicher Teil des Schullebens und der Freizeitgestaltung dargestellt wird, wird diese gleichwohl banale Aussage der besonderen Bedeutung der gemeinnützigen Sportvereine in und für unsere Gesellschaft nicht einmal ansatzweise gerecht. Gemeinnützige Sportvereine finden in dieser Passage keine Erwähnung, wie es auch an Ausführungen zur Förderung der unzählig ehrenamtlich Engagierten vollständig fehlt. Tatsächlich ignorieren sie die Reinickendorfer Sportvereine, die in Reinickendorf engagierten Ehrenamtlichen und ihre Bedeutung und Rolle für unsere demokratische Gesellschaft und das soziale Leben.

Mit ihrer Forderung, das Sportförderungsgesetz und die SPAN zugunsten frei organisierter Sportgruppen anzupassen, legen Sie die Axt an die Arbeit der gemeinnützigen Sportvereine!

Es sind gemeinnützige Sportvereine, die in ihrer täglichen Arbeit, unterstützt durch das ehrenamtliche Engagement einer Vielzahl von Vereinsmitgliedern sportlich-soziale Aufgaben übernehmen und wahrnehmen. Es sind gemeinnützige Sportvereine und nicht privat organisierte Sportgruppen mit ihrem gut bezahlten „Personal-Trainer“, die sich im täglichen Sportbetrieb mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Senioren für ein sportkameradschaftliches Miteinander der Gleichheit, der Vielfalt und der gegenseitigen Toleranz einsetzen. Die Sportvereine sind insbesondere dem Kinder- und Jugendsport und dem Seniorensport verpflichtet und nehmen in vielen Bereichen inzwischen Aufgaben wahr, die von Seiten des Staates nicht (mehr) geleistet werden können oder sollen.

Es sind auch die Sportvereine, in denen aus dem Breitensport heraus junge Sportler zu späteren Olympiasiegern werden können. Es sind diese Vereine, die mit ihrem Engagement für die Vereinsmitglieder und damit für unsere Gesellschaft als Ganzes ein beispielloses Umfeld, das weit über das bloße Sporttreiben hinaus geht, bieten.

Viele der Mitglieder in unseren Vereinen sind schon als Kleinkinder, zum Beispiel beim Eltern-Kind-Turnen, mit dem Vereinssport aufgewachsen. In den Sportvereinen haben diese Kinder Fairness, Respekt und Mannschaftsgeist gelernt. Im sportlichen Miteinander wurden und werden soziale und gesellschaftliche Werte ohne Ausgrenzung gelebt. Viele dieser Kinder sind mit ehrenamtlicher Arbeit in einem gemeinnützigen Verein groß geworden und sind heute selbst ehrenamtlich für das Gemeinwesen engagiert.

Die gemeinnützigen Sportvereine stehen für das „Wir“ und sind damit tragenden Stützen unserer Gesellschaft und unseres Wertesystems!

Ihr in der Zählgemeinschaftsvereinbarung zum Ausdruck kommendes Verständnis vom Sport und der Rolle der gemeinnützigen Sportvereine steht nicht nur dieser besonderen Bedeutung der Ehrenamtlichen und der gemeinnützigen Sportvereine für die Gesellschaft diametral entgegen, sie steht auch in einem krassen Widerspruch zu Äußerungen aus Ihren Parteien zur Bedeutung des Vereinssports und des Ehrenamts.

Es wäre wünschenswert, wenn Sie die Zählgemeinschaftsvereinbarung in dieser Hinsicht noch einmal gründlich überdenken würden.

Sportliche Grüße

Stefan Kolbe                                                                               Elke Duda

OB1OB2